Ja! Denn gerade bei großer Hitze lockt der Wassermangel in der Natur viele kleine Lebewesen zu unseren menschlichen Wasserquellen. Dabei steigt die Gefahr drastisch, dass gerade Igel sowie zahlreiche andere Reptilien und Amphibien kommen, um sich am kühlen Nass zu erfrischen und ihren Durst zu stillen. Obwohl praktisch alle Tiere schwimmen können, ist es ihnen nicht möglich, über den Rand von Wasserbauwerken zu klettern, um an Land zu kommen. Deshalb sollten gerade diese unbedingt mit sogenannten Ausstiegsrampen verstehen werden.
Aber auch durch die Gießkannen droht Gefahr, wenn diese auf dem Boden stehen und nicht an Halterungen darüber angebracht werden: Für Tiere auf der Suche nach einem Versteck, Schatten oder Feuchtigkeit, werden Kannen oftmals zu einer Todesfalle: Mäuse, Eidechsen, Frösche, Kröten, Schnecken, Insekten: einmal drin, sind sie häufig nicht mehr in der Lage, die Gießkanne wieder zu verlassen.
Der Platzbedarf auf den Friedhöfen sinkt kontinuierlich, die Fläche muss dennoch bewirtschaftet werden. Wildblumenwiesen könnten hier neue Nahrungsgrundlagen für Wildbienen liefern, bei denen rund 300 der 560 heimischen Arten auf der roten Liste stehen. Aber auch die Masse an Wildbienen sinkt stark. Wildbienen sind meist alleinlebend und können bestimmte Verluste nicht kompensieren. Viele Arten haben sehr spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum; also an Nistplatz, Baumaterial und Nahrungspflanzen. Der Wegfall von Lebensraum durch Flächenversiegelung ist dabei ein einflussreicher Faktor. Monokulturen und ausgeräumte Landschaften lassen viele Arten keine Nahrung mehr finden. Manche Wildbienen sind auf bestimmte Blütenarten angewiesen. Verschwindet die Wildbienenart, verschwindet ebenfalls die Pflanzenart. Zudem werden Insektizide im Zulassungsverfahren zwar auf Honigbienen, nicht aber auf Wildbienen getestet.
Darum fragen wir das Bezirksamt:
- Wie viele Friedhöfe im Stadtgebiet verfügen über künstlich geschaffene Wasserbauwerke wie beispielsweise Teiche oder Brunnen?
- Bestehen an allen Wasserbauwerken ausreichend Ausstiegsmöglichkeiten für Wildtiere wie z.B. Igel, falls diese versehentlich hineinfallen sollten?
- Wie viele „Leih-Gießkannen“ befinden sich aktuell auf den Friedhöfen im Einsatz und verfügen die Friedhöfe über eine Vorrichtung, um die Gießkannen aufzuhängen?
- Finden auf den Friedhöfen Bejagungen statt? Wenn ja, von welchen Tierarten?
- Können weitere ungenutzte Flächen auf den Friedhöfen in Verbindung mit reduzierten Mäh-Intervallen zu Wildblumenwiesen umgenutzt werden?
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